Amos der Prophet

Ich wäre gerne wie Amos der Prophet

Wut und Trauer gibst du Raum

und kotzt dem Klerus auf den Saum.

Du sprichst deutlich,

machst klar was geht

und ich muss sagen, ich bedauer,

du machst die Spießer richtig sauer.

So würd` ich auch gern mit EUCH sprechen,

ok,   ohne dabei gleich zu brechen.

IHR hier meint euch fromm

geistliche Erbauung bildet

Gottesdienst beruhigt

gerade wenn das Leben Seele schindet.

Dabei beugt  IHR  das Recht:

lebt auf Kosten dessen

der keine Arbeit findet,

der Lohnknecht aus Afrika

liefert Kaffee, Mango und Soja

für euer Leben Menschvergessen.

Auf jedes eurer Hallelu

schlachten wir ne fette Kuh,

geopfert allein der Gier und Völlerei

und bereichern uns der fremden Felle.

Mit der Schöpfung sterbt auch ihr in Gottes Augen.

Mein Traum ist, wir lebten alle aus der einen Quelle

Und könnten wie ein Kind aus Mutters Brust

Recht und Gerechtigkeit aussaugen.

Das ist ein Gottesdienst voll Lust.

Aber ihr habt Glück.

Ich bin`s ja nicht,   Amos

Lehnt euch beruhigt zurück.

Seht mich an!

Mein Rock ist lang, mein Lätzchen weiß,

Opfer bringen ist mein Schweiß.

Ich bin einer der bezahlten Knechte,

der euch singen lässt

jeden Sonntag

als ob`s was brächte.

Nicht drei, nicht vier, sieben Strophen müssen`s sein,

als würde dies Gott recht versöhnen

üb ich mit euch Trost zu entlöhnen.

Ich bin nicht besser

nur Gutmenschenbeschwichter

und heute versuch ich`s mal als Dichter.

Vorsicht wenn WIR  Opfer bringen,

zur Tarnung nennen wir es singen.

ACHTSAMKEIT ist Gottes edles Fest.

Seine Wohnung ist in DIR.

Mein Gebet ist, dass er uns lässt

zu schauen eines jeden Geschöpf Recht

und ihm begegnen im Versöhnten  WIR.

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